Es gibt zwei Themenkreise, die mich seit jeher beschäftigen und zu denen ich immer wieder zurückkehre. Berge mit ihren schroffen, kantigen Flächen und Furchen, unverrückbar und ewige Natur und andererseits die organische weiche Form des menschlichen Körpers mit seiner Vergänglichkeit und Verletzlichkeit. Es sind die inneren Vorgänge, die fehlende Perfektion, die mich magisch anzieht . Aufgelöst in einem Liniengeflecht als graphisches Gebilde per se, eingebettet in oft klaren kräftigen Farbflächen in Komplementärfarben, lässt sich der menschliche Körper lesen wie eine Landschaft. In wenigen Strichen hingeworfene Figuren, deren Linien ohne Zäsur in einander übergehen – ohne Rücksicht auf die Richtigkeit der Physiognomie – sollen den Betrachter zum Suchen und Lesen auffordern, da ja nicht alles gesagt ist.
Ausgangspunkt meiner Bilder ist die Idee in meinem Kopf, dann Fotos von meist unscheinbaren Situationen, wie Spiegelbilder in urbaner Umgebung oder verzerrte Schattenbilder meiner selbst, oder andere Details, die im allgemeinen nicht wahrgenommen werden. Ich liebe es Dinge zu verwenden, zu zeichnen oder zu fotografieren, für die andere keine Verwendung haben, weil sie in ihren Augen keinen Wert haben, für mich aber aufgrund ihrer Materialität oder Form eine große Faszination ausüben.
Bei der Ausführung meiner Bilder steht dabei nicht die realistische Darstellung im Fokus, die der Phantasie und Neugier des Betrachters keinen Spielraum mehr lässt, sondern die Übersetzung und deren Neuerfindung.
Manchmal abstrahiere ich bis zur Unkenntlichkeit, dann wieder genügt es mir, die Formen, Gegenstände, oder Figuren in einen neuen Kontext zu stellen.
Ich arbeite häufig auf Holzkörper mit Acryl, Bleistift, dünnen Wachsschichten und Öl, wobei das zeichnerische Element ein wesentlicher -Bestandteil meiner Arbeit ist. So entstehen Bilder, die sich Schritt für Schritt verdichten und letztendlich zu einem harmonischen Ganzen werden.